Corrys Raum


“Als er drei Jahre alt war starb seine Schwester. Sie überquerte auf dem Schulweg eine Ampel als ein Autofahrer unaufmerksam war und das rote Verkehrssignal übersah. Seitdem hing ein Portrait von ihr im Hausflur seiner Eltern. Eine Fotografie in einem rotgoldenen Rahmen. Sie sah darauf fröhlich aus.

Für ihn war das Bild immer schon da. Ob seine Eltern es ab und zu anschauten konnte er nicht sagen. Als er sie dazu befragte, waren ihre Antworten zu sachlich um das Erlebte begreiflich zu machen. Und auch wenn es nicht ein kleines Bild war, so fügte es sich zwischen den Möbeln und Erkern des Hauses wie selbstverständlich ein.

Eines Tages inszenierte er aus Spielerei das Esszimmer wie ein Bühnenbild um. Dabei suchte er nach Gegenständen die sich dafür eigneten. Sein Blick fiel auf das Bild seiner Schwester. Es passte so gut in den von ihm entworfenen Raum, daß ihm war, als hätte er ihn nur für sie inszeniert.”  


Corrys Raum I-III, 120x170cm pro Triptycha, rein analoger Herstellungsprozess auf Basis von Negativ-Film. Jedes der drei Triptycha (s.u.) setzt sich aus drei separat aufgenommenen Negativ-Film-Aufnahmen zusammen welche zeitgleich auf analogem Fotopapier ausbelichtet wurden.